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Geschichte der DLRG Heidelberg

1912 | Das Seebrückenunglück in Binz auf Rügen

Den Anstoß jedoch zur Gründung einer selbständigen Gesellschaft mit der alleinigen Verantwortung für die Wasserrettung gab erst das große Unglück am Seesteg des Ostseebades Binz auf Rügen am 28. Juli 1912. Es war ein sonniger Sonntag, der sich seinem Ende zuneigte. Hunderte Ausflügler und Badegäste drängten sich auf der über 800 m langen Seebrücke von Binz. Kurz vor 19.00 Uhr, als der Bäderdampfer „Kronprinz Wilhelm“ anlegen wollte, brach die Anlegestelle am Brückenkopf trichterförmig in sich zusammen. Über 100 Menschen stürzten ins Wasser. Dem schnellen Einsatz vor allem von Matrosen der auf der Reede liegenden Kriegsschiffe der Kaiserlichen Marine war es zu verdanken, dass die meisten gerettet werden konnten. Aber 17 Menschen, darunter sieben Kinder, ertranken. Das Unglück, seine Umstände und der Verlust von 17 Menschenleben, aber auch die Tatsache, dass allein ein Soldat unter Einsatz seines Lebens zwölf Menschen vor dem Ertrinkungstod gerettet hatte, blieb im Bewusstsein der Öffentlichkeit und führte zu entscheidenden Initiativen. Wieder waren es Walter Mang und Walter Bunner, unterstützt vom Schwimmwart des Deutschen Schwimmverbandes, Fritz Droemer, die in der Öffentlichkeit ihre anklagenden Stimmen gegen alle erhoben, die bisher dem Schwimmen und Retten nicht die Stellung eingeräumt hatten, die dringend notwendig war. Sie forderten sofortige Maßnahmen gegen den Wiederholungsfall eines derartigen Geschehens.

Die DLRG in Heidelberg

Die Gründung: DLRG Bezirk Heidelberg

Einer ersten Vorbesprechung am 26. Juli 1930 im Akademischen Amt für Leibesübungen der Universität Heidelberg folgt die Gründungs-versammlung des DLRG Bezirk Heidelberg am 27. Oktober 1930. Im Hörsaal 7 der Universität Heidelberg finden sich 50 Zuhörer ein, darunter Vertreter des Akademischen Amtes für Leibesübungen, der Turn- und Sportvereine, Schutzpolizei, Sanitätskolonne, Sportärzteschaft sowie nahezu alle Heidelberger Lehrscheininhaber. Höhepunkt der Veranstaltung ist ein Vortrag des damaligen Landesverbandsvorsitzenden Karl Brossmer zum Thema „Das Wesen und die Ziele der DLRG“.

Der akademische Turn- und Sportlehrer und Leiter des Amtes für Leibesübungen der Universität Heidelberg, Albert Reinau, wird zum 1. Vorsitzenden gewählt. Zur Seite steht ihm als 2. Vorsitzender und Technischer Leiter der Dentist Hans Flaig und als Schriftführer der Polizeiwachtmeister Josef Schnerr. Den in der Gründungssatzung der DLRG festgelegten Zweck, „... die Verbreitung sachgemäßer Kenntnisse und Fertigkeiten in Rettung und Wiederbelebung Ertrinkender ...“ setzt man schnell in Taten um: Vorträge, Vorführungen, Lehrkurse für Grund-, Leistungs- und Lehrscheine. Kein Schwimm- oder Strandfest vergeht, bei dem nicht die eigens ausgebildete Propaganda-Riege Rettungsvorführungen zeigt. Uferpatrouillen am Neckar, zu Fuß oder per Rad, von Heidelberg bis Eberbach sind die ersten Vorläufer des Rettungswachdienstes in der Kurpfalz. Die erste Geschäftsstelle der DLRG Heidelberg entsteht in der Hauptstraße 25 beim Geschwisterpaar Alma und Fritz Daub. Zum ersten ärztlichen Beirat wird Herr Dr. Eugen Kögel.

Walter Mang

Mitbegründer der nationalen DLRG und der DLRG Heidelberg

Die Geschichte der DLRG ist eng mit dem Namen Walter Mang verknüpft. Vom Beruf her Schwimmsportleiter, wird Walter Mang erstmals anlässlich seines Besuches in Amerika im Jahre 1908 mit dem Gedanken der Wasser-Lebensrettung konfrontiert. Er wird Mitglied des „US Volunteer Life Saving Corps New York“. Nach Deutschland zurückgekehrt hält er Kontakt mit der amerikanischen Lebens-Rettungs-Gesellschaft und nimmt Kontakt mit der englischen „Royal Life Saving Society“ sowie Schweizer und schwedischen Lebensrettern auf. Auf Basis jahrelanger Studien von Ertrinkungsfälle machte Mang in zahlreichen Publikationen Vorschläge, wie Rettungsschwimmer zweckmäßig ausgebildet werden und welche Geräte am besten verwendet werden sollten.
Im Jahr 1912 – ein Jahr vor Gründung der DLRG – gründet er im Deutschen Schwimmverband eine spezielle Rettungsabteilung. Unter den Eindrücken jenes Unglücks in Binz auf Rügen und dem Untergang der „Titanic“ weist Walter Mang öffentlich auf den notwendigen Stellenwert des Schwimmens und der Wasserrettung hin. In seiner Publikation „Eine Lehre aus der Titanic-Katastrophe“ in der Nordwestdeutschen Schwimmer-Zeitung, Ausgabe Juli 1912, zitiert er den damals sehr bekannten englischen Schwimmförderer und Begründer der weltumspannenden „Royal Life Saving Society“, William Henry. Dieser berichtet, wie es einem Hilfstelegraphisten der „Titanic“ aufgrund seiner Ausbildung durch die englische Lebens-Rettungs-Gesellschaft gelang, einem Kind das Leben zu retten.
Walter Mang wird Mitbegründer der DLRG im Jahre 1913, des DLRG-Landesverbandes Baden im Jahr 1925 und des DLRG-Bezirks Heidelberg im Jahr 1930. Er veröffentlichte Publikationen, die ihrer Zeit weit voraus sind. Seine DLRG-Schwerpunkte liegen im Bereich Ausbildung und Erstellung von Lehrschriften. Aufgrund seiner großen Verdienste werden ihm viele Auszeichnungen und Ehrungen, u. a. die Ehrenmitgliedschaft im Landesverband Baden, zuteil.
Walter Mang starb am 20. März 1961 auf tragische Weise. In dem Dachgeschosszimmer, das er alleine bewohnte, bricht in den frühen Morgenstunden ein Brand aus. Das Feuer greift rasch um sich, Walter Mang kann das Zimmer nicht mehr rechtzeitig verlassen. Bei diesem Brand werden leider auch sehr viele Aufzeichnungen des Sportschriftstellers Mang vernichtet. Bis 2008 benannte die DLRG Stadtgruppe Heidelberg eines seiner Motorrettungsboote nach Walter Mang, um seine großen Verdienste in Ehren zu halten.

 

Alle verstorbenen Ehrenmitglieder der DLRG Heidelberg

Hans Flaig

1947

Oskar Riester

 

Georg Merkle

1955

Otto Beisel

1978

Ulrike Klemm

 

Karl Bloching

1948

Hermann Wieprecht

1948

Wilhelm Reimann

 

August Wagner

1978

Adolf Retzbach

1948

Otto Noe

1950

Hugo Zeipelt

1964

Erich Scholl

1993

Hans Scheuring

1948

Walter Mang

1953

Walter Hecker

1964

Prof. Dr. Claus O. Köhler

1998

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